Freiwillige Feuerwehr Oberau-Haslach, Bozen (Südtirol) | Seit 1911 im Dienste des Nächsten ...

Im Haushalt

Neben dem Wohnungsbrand gehen im Haushalt besondere Gefahren von Gas und Heizung aus. Von grundlegender Wichtigkeit ist in beiden Fällen die fachgerechte Installation durch den Fachmann. Dieser muss nach Fertigstellung der Installation eine Bescheinigung über die fachgerechte Ausführung der Arbeiten ausstellen (Konformitätserklärung).

Hinweise zum Umgang mit Gas (Quelle: Berufsfeuerwehr Bozen www.bfbz.it):

nur entsprechend gekennzeichnete Geräte verwenden, deren Sicherheit geprüft und zertifiziert ist (siehe beim Kauf beiliegende Dokumente). Sichere Geräte besitzen beispielsweise eine Thermosicherung, die bei erlöschter Flamme automatisch die Gaszufuhr unterbricht
im Schlafzimmer haben gasbetriebene Geräte nichts zu suchen
Warmwassererzeuger sind im Badezimmer nur unter bestimmten Bedingungen zugelassen (Gasgeräte mit geschlossener Verbrennungskammer)
Geräte mit offener Verbrennungskammer entziehen der Umgebungsluft Sauerstoff, weshalb unbedingt die gesetzlich vorgeschriebenen Lüftungsöffnungen vorhanden sein müssen, bzw. nicht zugestopft werden dürfen
Einbaugeräte immer mit einem biegsamen Stahlrohr an den Gasanschluss oder die Gasflasche anschliessen (max 2m Länge Rohrlänge nicht überschreiten)
freistehende Geräte können auch mit einem speziellen Kunststoffschlauch angeschlossen werden (max 1,5m Schlauchlänge nicht überschreiten). Diese speziell gekennzeichneten und homologierten Kunststoffschläuche müssen nach Ablauf des aufgedruckten Verfallsdatums, oder spätestens nach 5 Jahren ersetzt werden

Verhalten bei Gasgeruch:

sofort Türen und Fenster öffnen und so gut wie möglich Lüften
alle gasbetriebenen Geräte sofort ausschalten
Gasventil an der Gasflasche bzw beim Geräteanschluss ans Gasnetz schließen
nicht Rauchen und keinesfalls Streichhölzer oder Feuerzeuge benutzen
keine elektrischen Schalter betätigen (Licht, Sicherungen, Klingel), weder mit dem Handy noch mit dem Festnetztelefon telefonieren (Funkenbildung!!)
sollte das Abschließen aller Gasventile keine Wirkung zeigen, sofort den Gefahrenbereich verlassen und über die Notrufnummer 115 die Feuerwehr alarmieren

Gefahrlos heizen
Immer öfter treten in den letzten Jahren sogenannte Kohlenmonoxid-Vergiftungen auf. Kohlenmonoxid (CO) entsteht bei schlechter oder unvollständiger Verbrennung (Heizung, Strassenverkehr, Rauchen), und ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas. CO ist leichter als Luft, weshalb es auch aus der im Kellergeschoß befindlichen Heizanlage in die oberen Stockwerke gelangen kann. Aber auch schadhafte oder nicht gereinigte Kamine leisten dieser schleichenden Gefahr Vorschub.
Begünstigt wird die CO Anreicherung durch die energiesparende Bauweise der letzten Zeit: während bei älteren Gebäuden bedingt durch schlechtere Abdichtung ein Luftaustausch über Fenster und Türen stattfindet, sind so genannte Niedrigenergiebauten so gut wie luftdicht.
CO gelang über die Atemluft in den Blutkreislauf. Dort bindet es sich 200-300 mal stärker als Sauerstoff an Hämoglobin, wodurch dessen Aufgabe als Sauerstofftransporteur unterbunden wird. Je mehr CO aufgenommen wird, desto weniger Sauerstoff wird transportiert. Sobald über 70% des Hämoglobin mit CO besetzt sind tritt der Tod ein. Bei starken Rauchern sind ca. 10% des Hämoglobin durch CO besetzt.

Symptome bei CO Vergiftung:

Geringe Belastung von 70 bis 100 ppm* über ein paar Stunden: es tauchen erkältungsähnliche Symptome auf wie laufende Nase, Kopfschmerzen, wunde Augen und Kurzatmigkeit.
Mittlere Belastung von 150 bis 300 ppm: Schwindelgefühle, Erschöpfung, Übelkeit, sogar Erbrechen.
Extreme Belastung ab 400 ppm: Bewusstlosigkeit, Hirnschaden und Tod.
Schwerhörigkeit wird bei CO-Belastung um bis zu 50 % verstärkt.

(ppm*= Masseiheit "parts per Million", Teile pro Million)

Tipps und Abhilfe
Der Gesetzgeber schreibt eine ununterbrochene Raumlüftung oder direkte Zuführung der Verbrennungsluft von aussen vor. Die für die Raumlüftung benötigten Öffnungen dürfen keinesfalls verschlossen werden. Die Größe der Öffnungen ist je nach installierter Anlage gesetzlich geregelt.
Auch durch regelmäßiges Lüften der Wohnung wird die Gefahr einer CO Anreicherung minimiert.
Bei Neubauten, insbesonders Niedrigenergiehäusern, sollte der Einbau eines Belüftungssystems ins Auge gefasst werden.
CO-Melder mit Batteriebetrieb können kostengünstig und ohne großen Aufwand nachgerüstet werden.